Unsere Aktuellen 10
Sulilatu Saidi : Finanzen ganz einfach Wie gehe ich mit meinen Finanzen um? Was ist zu beachten? Fazit: Durchaus als Schulbuch geeignet! |
Falk Rita : Apfelstrudel-Alibi Er ist wieder da, der Franz Eberhofer und in seinem dreizehnten Fall verschlägt es ihn für seine unkonventionellen Ermittlungen sogar bis nach Südtirol. Dort nämlich ist die Patentochter von Richter Moratschek beim Bergsteigen tödlich verunglückt. Und das genau macht diesen so stutzig, dass er den Eberhofer bittet, in der Sache nachzuforschen obwohl die italienischen Behörden den Fall längst als Bergunfall abgehakt haben. Zudem ist komisch, dass diese Letitia ausgerechnet ganz kurz nach der völlig überraschenden Hochzeit gestorben ist und nun der frischgebackene Ehemann alles erben wird. Dieser betreibt zusammen mit seinem Bruder einen Campingplatz und Franz Eberhofer nimmt dies zum Anlass für eine kleine Auszeit. Zusammen mit seinem Sohnemann Paul will er dort ein paar Tage verbringen und sich etwas umsehen. Daheim ist es nämlich gerade etwas anstrengend. Die Oma ist schon ziemlich altersschwach und die Susi hat sich als frischgebackene Bürgermeisterin von Niederkaltenkirchen zur absoluten Karrierefrau entwickelt. Das ist zuviel für den Franz, der am liebsten immer hätte, das alles so wie immer ist. Zumindest ist auch sein Kumpel Rudi wieder mit von der Partie, denn ob er will oder nicht - er braucht den Rudi letztlich doch immer wieder selbst wenn er so eine richtige Nervensäge sein kann. Auch der dreizehnte Eberhofer-Fall ist wieder eine lustige Geschichte, die dieses Mal sogar bis nach Südtirol führt und das kriminalistische wieder etwas mehr in den Mittelpunkt rückt. Auch wenn es sich im Nachwort der Autorin so anhört, als würde es ihr langsam mal reichen mit den Geschichten aus Niederkaltenkirchen darf mal wohl doch hoffen, dass es auch einen vierzehnten Fall geben wird. Denn der Leserschaft sind die Charaktere allesamt so ans Herz gewachsen, dass man immer wieder neue Geschichten lesen möchte. Fazit: definitiv ein Buch mit Unterhaltungswert! |
Sander Karin : Die Tiefe: Versunken Hobbytaucher sind in der Ostsee unterwegs, auf der Suche nach einem versunkenen Schiff. Mehr als zufällig treffen sie auf ein gesunkenes Segelboot, in dem sich die Leichen einer vierköpfigen Familie befinden. Zunächst gehen die Ermittler davon aus, dass es sich um ein Unglück handelt. Sehr schnell werden aber Einschusslöcher bei den Leichen festgestellt, sodass feststeht, dass es sich um Mord handelt. Aus diesem Grunde muss Tom Engelhardt seinen Urlaub in Spanien abbrechen und an die Ostseeküste zurückkehren. Mascha Krieger, Kryptologin am LKA Schwerin ist derweil in Kanada bei einer Fachtagung. Bereits kurze Zeit später wird ein Paar tot aufgefunden und die Ermittler glauben an ein Seriendelikt. Zeitgleich wird auch eine tote Gynäkologin aufgefunden und Maschas Bruder Holger ist Leiter der eingesetzten Sonderkommission. Nachdem dort ein mysteriöser Brief gefunden wird, stößt Mascha zu diesem Team dazu, was zu erheblichen Spannungen führt. Zeitgleich ist sie weiterhin auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter. Wer ist verantwortlich für die Morde an der Ostseeküste und hängen diese wirklich zusammen? Die Ermittler drängt die Zeit, denn es besteht der Verdacht, dass gegebenenfalls weitere Taten folgen. Mit dem Start der dritten Trilogie um das Ermittlerduo Engelhardt und Krieger legt Karen Sander wieder einen spannenden Thriller vor. Wie bereits bei „Der Stand“ und „Der Sturm“ ist es eine wahre Freude, sich Seite für Seite ins Geschehen zu stürzen. Die beiden Hauptcharaktere sind einem mittlerweile ans Herz gewachsen und man kann gut mitfiebern, denn am Ende des ingesamt nun siebten Bandes freut man sich bereits auf die Fortsetzung. Es bleibt spannend sowohl bei der Ermittlungsarbeit als auch auf der persönlichen Ebene der Nachforschungen von Mascha. Fazit: weiterhin einfach toll! |
Lewina Katja : Wir können doch Freunde bleiben Während sich die Autorin Katja Lewina in ihrem letzten Buch dem sehr ernsten Thema der Endlichkeit des Lebens stellte, legt sie nun mit ihrem neuen Buch den Fokus auf einen ganz anderen Lebensbereich. Fazit: für alle, die manchmal an ihrer Beziehung zweifeln - diese Trennungsgeschichten aus der Hölle öffnen einem die Augen und lassen einen ganz demütig werden |
Henn Carsten : Sonnenaufgang Nr. 5 Jonas hat dem Germanistikstudium den Rücken gekehrt und statt Geschichten zu sezieren möchte er stattdessen lieber Geschichten schreiben. Keine fiktiven, sondern ganz konkret die Lebensgeschichten von Personen. Seinem Vater hat er versprechen müssen, dass er den allerersten Auftrag auf alle Fälle annehmen wird. Und so reist Jonas an die See, wo er in einem kleinen Ort die exzentrische frühere Schauspielerin Stella Dor trifft, um deren Lebensgeschichte zu Papier zu bringen. Für den eher zurückhaltenden Jonas ist diese Diva eine echte Herausforderung. Auf zig kleinen Zetteln hat sie überall in dem kleinen Strandpavillon, in dem sie lebt, ihre Erinnerungen platziert. Nach und nach erfährt Jonas also mehr von Stellas Leben. Doch schnell wird deutlich, dass das Leben der Schauspielerin doch nicht so glamourös war, wie sie es gerne von ihm zu Papier gebracht hätte. Vieles scheint sie zu verdrängen - allem voran die Tatsache, dass sie eigentlich aus ihrem Haus ausziehen muss, weil es die Gemeinde wegen Baufälligkeit abreißen möchte. Jonas ist hin- und hergerissen, ob er lediglich wunschgemäß alles so aufschreiben soll, wie es seine Klientin erzählt oder ob die Welt das Anrecht darauf hat, zu erfahren, wie das Leben der Stella Dor wirklich war. Was beide nicht ahnen, ist die Tatsache, dass sie mehr gemeinsam haben, als es den Anschein hat. Beide haben einen geliebten Menschen verloren und haben damit noch sehr zu kämpfen. Ob sich das Buchprojekt trotz aller Verschiedenheiten so realisieren lässt, dass es für beide Seiten OK ist? Carsten Henn ist ein wunderbarer Roman gelungen. Wie Menschen mit Verlust und Trauer umgehen, um ihren Alltag zu überstehen ist ganz toll beschrieben. Jeder scheint eine für sich passende Strategie entwickelt zu haben. In dem Buch geht es aber auch um das große Thema Versöhnung, die manchmal zwar sehr spät passiert, aber so wichtig für das Wohl aller ist. Fazit: ein toll geschriebenes Buch mit vielen schönen Elementen |
Biedermann Nelio : Lázár Anfang des 20. Jahrhunderts: Lajos von Lázár, ein blondes Kind mit blauen Augen wird geboren. Es wächst in der adeligen Familie im Waldschloss auf, welches im südlichen Ungarn seit Generationen besteht. Als Lajos nach der Volljährigkeit und dem Tod der Eltern die Geschicke übernimmt ahnt er noch nicht, was dieses Jahrhundert noch so mit sich bringt. Nach dem Ersten Weltkrieg blüht alles nochmals auf, bevor es dann in ein ganz dunkles Kapitel des 20. Jahrhunderts geht. Lajos verliebt sich, bekommt mit seiner Frau zwei Kinder und ahnt noch nicht, dass nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs noch nicht alles vorbei ist. Diese Familiensaga, die um die Jahrhundertwende ihren Anfang nimmt, deckt auch die Geschehnisse im Europa des 20. Jahrhunderts ab. Das Schicksal der Familie Lázár steht beispielhaft für Vieles, was in dieser Zeit passiert ist. Der Roman, der auf etwas mehr als 300 Seiten ein ganzes Jahrhundert unterbringt, ist etwas Besonderes unter den Neuerscheinungen 2025. Der junge Schweizer Autor Nelio Biedermann legt ein fulminantes Werk vor. Teils sehr detailreich beschrieben aber ohne jegliche Langatmigkeiten, andererseits nur sehr grob skizziert, ist es eine Freude, Lajos beim Älterwerden zu begleiten. Fazit: ein absolutes Highlight im Lesejahr 2025 |
Zabel Nora : Vereint in Zerissenheit Die 29-jährige Politikwissenschaftlerin Nora Zabel, geboren in Mecklenburg-Vorpommern und jetzt tätig in Heidelberg unternimmt einen Versuch zu erklären, wie die ostdeutsche Generation Z (Personen die ungefähr zwischen den Jahren 1995 und 2010 geboren wurden), so ticken. Seit ihrem 16. Lebensjahr ist sie Mitglied der CDU und arbeitet aktuell für eine Bundestagsabgeordnete. Fazit: aufschlussreiche Analyse |
Moyes Jojo : Ein ganz besonderer Ort Suzanna Peacock ist vor Kurzem zurück in ihren Heimatort gezogen, also in die Nähe ihrer Eltern. Während ihr Ehemann Neil sich schon das perfekte Leben auf dem Land mit Kindern ausmalt, ist Suzanna gar nicht wohl bei dem Gedanken daran. Sie weiß nicht, ob Neil sie überhaupt liebt und ob sie Mutter sein möchte. Das liegt vielleicht auch daran, dass sie ihre leibliche Mutter nie kennengelernt hat. Suzanna hat ein schwieriges Verhältnis zu ihren Eltern und ahnt nicht, dass diese ihr gewisse Dinge aus der Vergangenheit verschwiegen haben, um sie zu schonen. Sie fühlt sich irgendwie fehl am Platz, bis sie einen kleinen Laden aufmacht. Das 'Peacock Emporium' wird schnell zum Anziehungspunkt für die unterschiedlichsten Leute und mausert sich zu einer Art Zufluchtsstätte. Die Stammgäste sind sich bald einig, dass sie sich an einem ganz besonderen Ort befinden. Das liegt nicht nur an den vielen schönen Dingen, die Suzanna führt, sondern vor allem auch an der quirrligen Jessie, die sich kurz nach der Eröffnung quasi selbst als Aushilfe eingestellt hat und als Menschenmagnet fungiert. Auch den Argentinier Alejandro, der sein Heimatland verlassen hat, um in England ein besseres Leben zu führen, wird zum Dauergast. Suzanna ist fasziniert von ihm, denn er scheint bis in ihr Innerstes sehen zu können und sie zu verstehen. Aber in so einem kleinen Ort schickt sich so eine Schwärmerei nicht für eine verheiratete Frau. Außerdem erlebt sie mit der Zeit, dass auch das Leben der anderen alles andere als perfekt ist und hinter so manch heil wirkender Fassade doch ein größeres Unglück liegt, als man vermuten würde. Als dann ein schreckliches Unglück geschieht, gerät Suzannas Leben komplett ins Wanken und plötzlich steht alles auf dem Spiel. Dieses Buch ist vor vielen Jahren schon einmal unter dem Titel 'Suzannas Coffeeshop' erschienen und liegt nun in einer sehr gelungenen Neuübersetzung vor. Wie üblich ist es wieder eine tolle Geschichte mit besonderen Charakteren und wartet auch mit einigen spannenden Wendungen auf. Man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, wenn man einmal angefangen hat zu lesen. Fazit: sehr gute Unterhaltung mit Suchtfaktor |
Lühmann Hannah : Heimat Jana lebt den vermeintlichen Traum vom Leben auf dem Land. Vor kurzem ist sie aus der Stadt mit ihren beiden Kindern und ihrem Partner in ein eigenes Haus mit Garten gezogen. Sie hat ihren Job gekündigt, weil sie wieder schwanger ist und hadert, wie es für sie beruflich weitergehen soll mit den bald drei kleinen Kindern. Als sie dann eines Tages der charismatischen Karolin begegnet, verändert sich einiges. Karolin inszeniert sich sehr erfolgreich auf Instagram als Tradwife. Sie feiert dort traditionelle Werte, ein klassisches Rollenbild und insgesamt den Rückzug ins Private. Mit steigender Faszination verfolgt Jana jeden Post von Karolin und ist bald auch Teil der von Karolin organisierten Veranstaltungen, die auch mit der AFD zu tun haben. Währenddessen zieht sich Janas Partner mehr und mehr zurück und es gipfelt in einer massiven Beziehungskrise. Dieses doch sehr dünne Bändchen ist sehr ambitioniert, denn es reißt viele topaktuelle Themen an. Das Buch ist gut geschrieben, aber es hat doch ein wenig die Tiefe gefehlt. Am Ende bleibt man dann etwas ratlos zurück. Fazit: Eine gute Idee, die aber leider etwas schwach umgesetzt wurde |
Schmidt Andreas : Hass ist meine Liebe Tessa Winkler, Psychologin in Wuppertal, wird von einem Taxifahrer tot in einem Brunnen gefunden. Die beiden Kommissare Mia Sommer und Björn Lassner werden zum Tatort gerufen und übernehmen die Ermittlungen. Sehr bald kommt der Exmann der Ermordeten ins Visier der Ermittler. Er spielt nicht mit offenen Karten und so erhärtet sich der Verdacht, dass er eventuell mit dem Verbrechen etwas zu tun hat. Bereits kurze Zeit später wird die bekannte Theaterchoreografin Ana Lenova tot auf der Holsteiner Treppe aufgefunden. Ihr Partner Gregor kommt ins Visier der Ermittler, denn dieser wurde erst vor drei Monaten aus dem Gefängnis entlassen. Die Ermittler stellen fest, dass beide ermordeten Frauen zusammen in einem Verein aktiv waren, der Kontakte zwischen Frauen und inhaftierten Männern herstellte. Hat dies etwas zu bedeuten? Zeitgleich wird die Rechtsanwältin Frau Schäfer, die ebenfalls im Verein aktiv ist, von einem Unbekannten gefangen gehalten. Als dann auch noch die Umweltaktivistin Merle vor den Waggon der Schwebebahn gestoßen wird und zu Tode kommt, überschlagen sich die Ereignisse. Was steckt dahinter? Der Auftakt einer neuen Krimireihe um die beiden Ermittler Mia Sommer und Björn Lanssner ist mehr als gelungen. Der Autor liefert einen spannenden Plot mit zwei sehr sympathische Protagonisten. Der Spannungspegel bleibt bis zuletzt aufrecht erhalten und die beiden Kommissare zeigen jede Menge menschliche Gefühle. Fazit: toller Krimi-Spaß |